Schematherapie als Vertiefung
Manche Probleme erscheinen auf den ersten Blick unverständlich und schwer veränderbar. Erst wenn wir eine Brücke schlagen in die Vergangenheit, wenn wir verstehen, unter welchen Umständen das problematische Erleben und Verhalten entstanden ist, haben wir den Schlüssel dafür, wie wir heute unsere Schwierigkeiten meistern können.
Die Schematherapie ist eine Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie. Sie geht davon aus, dass durch schmerzliche Erfahrung in der Kindheit negative Muster (Schemata) entstehen, die das Verhalten eines Menschen unbewusst steuern und sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben ziehen können.
Die häufigsten negativen Schemata sind Verlassenheit, Misstrauen, Abhängigkeit, emotionale Entbehrung, Unzulänglichkeit, Unterwerfung, überhöhte Standards, Anspruchshaltung/Grandiosität.
Ziel der schematherapeutischen Arbeit ist es zum einen, ein tiefes Verständnis für die Entstehung der eigenen Schemata im Verlauf der Biografie zu entwickeln. Zum anderen soll die direkte Arbeit an schmerzlichen Erfahrungen eine emotionale Aufarbeitung derselben ermöglichen. In der Regel wird die Arbeit ergänzt um Techniken, die schemakorrigierende Erfahrungen ermöglichen, um so eine Heilung alter Wunden zusätzlich zu forcieren. Im Verlauf der Therapie soll es darum gehen, immer mehr Distanz zu alten, lebensbestimmenden Mustern zu entwickeln, um so in Zukunft eine bewusste Entscheidung für neue Handlungsalternativen treffen zu können. Hierdurch soll letztendlich der Grundstein für ein freieres und glücklicheres Leben gelegt werden.